[Mitmach-Fred] Zeigt her eure Porlinge...

Begonnen von Chris, 26. Januar 2010, 13:24

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Christoph

#20
Servus Werner,

wow, im eigenen Garten? Ich habe Antrodia albida erst einmal überhaupt gesehen (im Rheingraben an Pappel). Die Poren müssen aber nicht rund sein?! Ich dachte, Antrodia albida bekäme im Alter auch eher unregelmäßige labyrinthische Poren...?!

Danke für das Foto!

Dafür habe ich den Doppelgänger im Angebot, Antrodia heteromorpha, der auf Nadelholz im Gebirge vorkommt. Hast Du die schonmal gefunden, Werner? Ich vermute, dass sie bei Dir nicht vorkommt, da es viel zu warm sein dürfte.





Man könnte die Art auch als "Riesenspaltporling" bezeichnen, da er aussehen kann wie eine um den Faktor 4 vergrößerte Schizopora paradoxa. Allerdings gibt es auch deutliche Hutkantenbildungen.

Die Art habe ich mehrfach im Nationalpark Bayerischer Wald gefunden.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

aphyllopower

Hallo zusammen, da sich seit Christophs "Polsterschwamm" nichts mehr bewegt,
stelle ich mal ein Bild von Antrodia albida, der Großporigen oder Weißlichen Braunfäuletramete ein. Die Gattung  Antrodia enthält weißliche bis ockerfarbene Braunfäuleerreger mit dimitischem Hyphensystem und mit Schnallen. Es sind meist resupinate Pilze, oder sie haben kleine, effus-reflexe Hütchen.
Antrodia albida wächst resupinat an Laubholz, gerne an Buche, und  hat ziemlich große Poren, so 1 - 2 per mm. Das Foto stammt aus meinem Garten, wo sie seit 10 Jahre oder länger an totem Flieder wächst und nicht aufhören will, Fruchtkörper auszubilden.
Gruß Werner

Christoph

#18
Soderle,

dann lege ich mal nach... Und zwar mit dem Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster), den man meist nur in seiner asexuellen Form antrifft. Hier habe ich gemeinsam mit Heinz Holzer beide Formen (Haupt- und Nebenfruchtform) zusammen gefunden.



Das Holz war schon sehr morsch. Ich habe Stücke mit den Fruchtkörpern herausbrechen müssen, da alles in einer Art Mulmhöhle wuchs, in die man kaum mit der Kamera kam...

LG
Christoph 
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Christoph

Servus Werner,

danke für das schöne Foto. Ich habe die Art letztes Jahr zufällig im Herbst in den Alpen gefunden (Exkursion anlässlich meines PSV-Kurses). Kommt es nur mir so vor, oder häufen sich die Funde ein wenig in letzter Zeit?

LG
Christoph
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aphyllopower

Hallo zusammen. Hier nochmals das verlorene Bild von Auriporia aurulenta.
Gruß Werner

aphyllopower

Hallo zusammen – da möchte ich auch mal was Seltenes zeigen.  Ich habe den ,,Duftenden Goldporling" – Auriporia aurulenta schon mal vor einigen Monaten in einem anderen Forum vorgestellt, aber weil er so schön ist, hier noch einmal.
Ich war  nicht der  Finder, aber dieser, oder besser diese, war so nett, mich an die Fundstelle im Taunus zu führen und ich konnte dort ganz schöne Aufnahmen machen. Der Geruch der FK im Freien nach Aprikosen, im Zimmer süßlich mit einer Vanille-Komponente.
Gruß Werner

AK_CCM

Hier noch ein Vertreter mit porigem Hymenophor aus der Täublingsverwandtschaft (Russula clade): Der Bergporling (Bondarzewia montana). Die Art ist ein Schwächeparasit von alten Weißtannen und im Nationalpark Bayerischer Wald - das Foto entstand im Hans-Watzlik-Hain - mit seinen mächtigen Baumriesen noch recht häufig.

Ähnlich ist der Riesenporling (Meripilus giganteus), der allerdings an Laubhölzern - vor allem alte Buchen - vorkommt. Im Gegensatz zum Bergporling schwärzen die Poren auf Druck. Ferner schmeckt das Fleisch des Bergporlings scharf, das des Riesenporlings dagegen mild. Auch in der Porengröße und Färbung gibt es Unterschiede.

Gruß, Andreas

Christoph

#13
Soderle, jetzt lege ich nochmal nach - und zwar mit der Hirschbraunen Tramete, Trametes cervina.

Gefunden in Oberbayern nahe der Hardtkapelle (zwischen Weilheim und Beuerberg), direkt am Kreuzweg.

Ich hatte erst gedacht, ich hätte eine Antrodia vor mir. Insbesondere an Antrodia albida hatte ich gedacht, aber dafür war der Fruchtkörper zu schutzig bräunlich. Der Blick ins Mirksokop machte die Sache dann klar. Zudem löste der Pilz eine Weißfäule aus (Antrodia: Braunfäule).





Trametes cervina gilt als sehr selten, wird aber vielleicht auch wenig beachtet?

Liebe Grüße
Christoph
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Christoph

Hi Andreas,

klar erinnere ich mich - das war in Peißenberg. In meiner Ecke ist Dichomitus campestris ziemlich selten. Die Art scheint recht offensichtlich wärmeliebend zu sein.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
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Christoph

Hallo Gelbfieber,


danke für die Info! Für mich hat Antrodia xantha erstaunlich deutlich nach Zitrone gerochen. Vielleicht ist dieses Merkmal aber variabel, weshalb ich ja auch nachgefragt habe.

1860 cm? Da musst Du Dich vermessen haben! Ich würde vermuten, dass es nur 1859 cm sind.  8)

LG
Christoph
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Gelbfieber

Hallo und guten Tag Christoph,

ZitatDarf man nachfragen, ob der Fruchtkörper irgendwie auffällig gerochen hat?

einen auffälligen Geruch habe ich nicht festgestellt. Die Frkp. haben einen feinen kaum wahrnehmbaren Geruch den ich mit meinem Geruchssinn aber nicht klar beschreiben kann. Den von einigen Pilzlern beschriebene Duft von A. xantha als fruchtig Zitrone/Grapefruit und/oder mit Vanillekomponente kann ich ganz und gar nicht bestätigen.

Tschüßi
Uschi

PS.: In diesem Zusammenhang möchte ich Heinz grüßen und mitteilen das der Eichenstuken mit A. xantha 1860 cm vom Weg entfernt steht  ;)

AK_CCM

Hallo Chris,

dann möchte auch einen Porling vorstellen: Der Schwärzende Astporling (Dichomitus campestris) wächst an abgestorbenen, meist noch stehenden Stämmen von Erlen und Haseln - Christoph müsste sich an den Fund noch erinnern, da er seinerzeit die Wanderung geführt hatte. In Südfrankreich findet sich die Art übrigens gerne an Eichen.

Typisch an den Frk. ist die blass ockerfarbene, bisweilen auch mehr gelblich gefärbte Porenschicht, deren Randzone bald schwärzt (Name!) Die Frk. wachsen entweder kissenförmig oder liegen am Substrat flach auf.

Gruß, Andreas

Chris

Guten Abend alle zusammen.
Vielen Dank für die Beteilugung hier im Fred. Sind ja schon Klasse Bilder zu sehen.
Natürlich auch vielen Dank für die Hilfe bei meinem Porling.

Bin schon mal gespannt, was sonst noch für Bilder dazukommen. ;)

@ Rainer
Leider sind die restlichen Bilder bei einem Festplattencrash verloren gegangen.
Nur noch vereinzelte Bilder von Pilzen, die ich nicht kenne sind übrig geblieben.

@ Gelbfieber
Der Gelbliche Resupinatporling sieht ja Klasse aus. Hätte nicht gedacht, daß er in einer größeren Aufnahme doch so einen Eindruck macht.

LG Chris

Christoph

Hallo Gelbfieber,

schöner Fund und tolle Darstellung! Ich finde die Art bei uns in Bayern auch nicht so häufig... Darf man nachfragen, ob der Fruchtkörper irgendwie auffällig gerochen hat?

Liebe Grüße
Christoph
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Gelbfieber

Hallo und guten Abend Chris,

ZitatZeigt einfach 1 oder 2 Bilder eines Porlings und schreibt kurz was zum Pilz.

kannst du haben  ;)

Antrodia xantha (Fr.: Fr. 1821) Ryvarden 1973  -  Gelblicher Resupinatporling

Diesen bei mir in Niedersachsen nicht häufig kartierten Pilz habe ich in einem Laubmischwald an einem Eichenstuken entdeckt. Dicht gedrängte cremefarbene Hütchen bilden einen großflächigen Verbund. Poren rundlich 4-6 pro mm. Mikroskopisch gibt der Pilz nicht allzu viel her. Die kleinen zylindrischen hyalinen Sporen messen 4,5-5,5 x 1,5-2,5µm und die Skeletthyphen haben eine Breite von 4-5µm. Ein Formblatt in 2 Teilen füge ich an.

Online Kartierung 2000
http://www.synopwin.de/nds/testsqlart.php4?csuchsatz=ncp

Eine gute Zeit
Gelbfieber & Co