Moorpilze von Doris Laber erschienen

Begonnen von Peter, 13. Dezember 2009, 10:50

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Christoph

Hallo Wolfgang,

ja, ich hoffe, dass mir der Lapsus nicht übel genommen wird. War eine dumme Verwechslung.

Ich sehe es ähnlich wie Du (das Buch betreffend). Es ist primär eine reine Artenliste ohne genauere Auswertung der Erhobenen Daten - beispielsweise Genietsbezogen. Warum kommen manche Arten nur in speziellen Gebieten vor, meiden aber andere. Hier helfen manchmal Korrespondenzanalysen, wenn man einerseits ein vergleichbares Untersuchungsdesign gewählt hat und auch genügend Umweltdaten erhoben hat.

Die Phänologie hätte man zumindest (wie Du auch erwähnst) auswerten können (oder andere Aspekte, die anhand des Datensatzes möglich gewesen wären.

Die reine Artenliste finde ich leider wenig spannend. Die Artbeschreibungen am Ende hingegen lohnenswert.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich finde es auch sehr gut, dass die Daten publiziert werden und nicht in einer Schublade "verstauben". Ich finde es auch bewundernswert, so viele Exkursionen in Moorgebiete zu machen und über Jahre die Daten zu sammeln. Man kann der DGfM nur danken, dass Sie die Datensätze publiziert, damit diese dauerhaft greifbar sind.

Ich war nur auf den ersten Blick recht enttäuscht, da ich mich auf das Beiheft schon gefreut hatte. Mich interessieren halt besonders die Auswertungen der Datensätze (auch, wenn es z.B. nur die Agaricales s.l. beträfe).

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Wolfgang D.

Hallo Christoph,

ich denke, Frau Laber wird es dir nicht allzu übel nehmen, ich habe sie auf der Dreiländertagung im September nicht nur in offensichtlich guter Gesundheit, sondern auch mit aller Freundlichkeit, Fröhlichkeit und Humor erlebt (das hintere Umschlagbild auf ihrem neuen Buch stammt übrigens von dort!).
Was ihr Buch betrifft, lese ich aus deinem Kommentar heraus, dass sich deine Begeisterung in Grenzen hält, was ich in gewisser Weise nachvollziehen kann.
Sehr gut finde ich Druck, Satz und die großzügige Bebilderung.
Ich finde es auch toll, dass die Ergebnisse von über 500 Pilzexkursionen nun in dieser Form vollständig publiziert und somit für alle Interessierten verfügbar gemacht werden.
Was mir weitgehend fehlt, ist der Bezug der Untersuchungsergebnisse im Schwarzwald zu den bereits vorhandenen Kenntnissen über die "Moorpilze" in Europa bzw. Mitteleuropa. Moore gehören sicher zu den am besten erforschten Pilzlebensräumen. Dem fügt sich nun eine weitere, recht umfangreiche, aber beinahe unkommentierte Fundliste an. Dabei könnte man bei vielen Arten im Kontext mit anderen Untersuchungen sehr interessante Aspekte aufzeigen (Zönologie, Ökologie, Phänologie, Häufigkeit, zeitliche Frequenz, etc.). Auch im allgemeinen Teil ist eine Diskussion mit dem, was über die Moorpilze aus der reichlichen Literatur bereits bekannt ist, nur minimal vorhanden. Das Literaturverzeichnis enthält nicht viel mehr als die altbekannten Klassiker.
Zum zweiten liegt der Schwerpunkt der "Funga" absolut bei den Agaricales ss. lato, während die Aphyllos bzw. die Ascos leider nur sehr unvollständig, beinahe nur "exemplarisch" berücksichtigt sind, etwa im Artenverhältnis 10 : 1 : 1 (in der Realität nähert sich das Artenzahlverhältnis dieser drei Gruppen im Mooren beinahe 10 : 10 : 10 an). Die Anzahl der hier über 35 Jahre in 28 Moorgebieten nachgewiesenen Aphyllos und Ascos wird in anderen, kurzzeitigen Untersuchungen einzelner Moore zum Teil deutlich übertroffen.
Insgesamt gratuliere ich zum Erscheinen dieses schönen Beiheftes, aber die Beurteilung als "universelles Nachschlagewerk" würde ich wohl auch nur als Herausgeber unterschreiben ;-)

VG
Wolfgang



Christoph

Uups,


sorry vielmals! Ich hatte idiotischerweise die Namen Runge und Laber durcheinandergeschmissen. Peinlich, peinlich. Totgesagte leben aber zum Glück länger, insofern hat es langfristig vielleicht sogar was Gutes.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Till

Hallo, Christoph,

wie mir gerade mit leicht empörtem Unterton aus Baden Württemberg gemailt wurde, erfreut sich Frau Laber bester Gesundheit und ist "not very amused" über die Meldung von ihrem Ableben ...

Schöne Grüße
Till


Christoph

#6
Hallo Peter,

ich habe das Beiheft auch schon in der Hand gehabt (in München). Mir gefälllt es nicht so gut, ehrlich gesagt. Die Beschreibungen der enthaltenen Galerinchen und anderer Schwammerl fand ich wirklich ansprechend. Ansonsten ist es aber eine Artenliste (mit aufgezählten Biotopen, in denen die Schwammerl gefunden wurden). Es steckt eine unglaubliche Arbeit dahinter. Für die Pilzbestimmung ist das Buch natürlich nicht geeignet (bis auf die ausgewählten Artbeschreibungen). Der engagierte Ökologie, insbesondere bezüglich Feuchtbiotopen, kann seine eigenen Funde mit den dort gemachten Angaben vergleichen und hat somit eine wertvolle Informationsquelle zur Hand.

Nur mein erster, schneller Eindruck. Ich werde das Beiheft natürlich genauer studieren.

LG
Christoph

Edit (20.12.09): Einen Satz entfernt (siehe Posting weiter oben vom 20.12.)
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

dorle

Hallo Peter,
danke für die Tipps. Mal schauen was mein Geldbeutel noch hergibt.
Bis demnächst
Thomas.

Peter

Hier habe ich noch als Zuckerl einen LINK zu der von Wolfgang Dämon erstellten Literaturauswertung
Pilze in Feuchtgebieten und Mooren. Dort kamen 5000 Taxa zusammen.

http://wetlands.mykodata.net/Enter_introduction.html


Viele Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

Peter

Thomas,

kein Problem. Trag dich einfach in die Liste ein und schau, dass ich bis morgen abend das Geld auf dem Konto habe. Dann bringe ich dir das Werk persönlich vorbei.

Kleiner Tipp für alle Münchner Leser. Es liegt sicher in nicht unerheblichen Mengen beim Kassierer der DGfM daheim.

Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

dorle

Hallo Peter,
ja ja Hauptsache du hast das Heft.
Aber ich gönne es dir unter der Bedingung dass du eine Sammelbestellung organisierst.
Daher gleich anfragen wer dabei ist. Also z.B. ich.
Schaffst du die Sache bis nächsten Freitag, da ich das Buch gerne bis dahin ín den Händen hätte.
Grüsse
Thomas.

Peter

#1
Hallo Zusammen,


gestern habe ich das neue Beiheft der ZfM bekommen:

Laber, Doris: Die Funga der Moore des Hochschwarzwaldes - Ergebnisse einer Langzeitstudie
Beiheft 11 (2009) zur Zeitschrift für Mykologie
208 Seiten, 84 Farbabb., 43 S/W-Abbildungen, 1 Tabelle
zum Preis von Euro 25,00 pro Exemplar
Versandkosten werden extra berechnet

Eine sicher unentbehrliche Arbeit für alle Feldmykologen mit umfangreichern Listen aus allen besuchten Moortypen und ausgewählten Pilzbeschreibungen. Ich hätte nie gedacht, dass man in diesen Spezialbiotopen über 600 Pilzarten zusammen bekommt. Bekommt gleich 5 Sterne  ;)

Bestellen könnt Ihr hier: http://www.dgfm-ev.de/

Grüße, Peter


"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."